Einführungs-, Produktions- und Praxiskurse bis 1997
Der Schlüsselbegriff aller einschlägigen Verordnungen heißt "apparative Produktion". Eine solche Produktion kann eine Komposition, ein Arrangement, eine Installation, ein algorithmisches Programm, ein vertontes Video, ein Hörspiel, eine Toncollage oder eine anspruchsvolle Studioproduktion sein. Jede Produktion hat einen apparativ-technischen, einen musikalisch-kompositorischen und einen inhaltlichen Aspekt. Eine Produktion besteht aus einem entsprechenden Medienprodukt zusammen mit einer schriftlichen Erläuterung. Produktionen können mit Scheinen ("ET-Schein" = erfolgreiche Teilnahme an einem Produktionskurs) belohnt oder können als Prüfungsproduktionen verwendet und dann auch benotet werden.
Für Studierende, die keinerlei Vorerfahrungen im Bereich der apparativen Musikpraxis haben, die auch noch nie mit Musikprogrammen an Computern gearbeitet haben, wird ab WS 1997/98 ein allgemeiner Einführungskurs angeboten, in dem sämtliche Arbeitsgebiete der Apparativen Musikpraxis vorgestellt werden. Im WS 1997/98 findet ein entsprechender Kurs geblockt an 2 Wochenenden zu Semesterbeginn statt.
Die spezielle Einführung in eine der derzeit gelehrten Produktionstechniken (siehe unten) findet ab WS 1997/98 in der ersten Semesterhälfte eines insgesamt vierständigen "Produktionskurses" statt, in dessen zweiter Hälfte dann die Produktion selbst erarbeitet wird. An Formalitäten ist dabei folgendes zu beachten:
ET-Scheine setzen definitionsgemäß die Teilnahme an einem Produktionskurs voraus. Der "Erfolg" dieser Teilnahme wird dann bescheinigt, wenn eine Produktion erstellt wurde, die den Kriterien genügt, die von der/dem jeweils Lehrenden formuliert worden sind.
- Eine Produktion, die unabhängig von einem Produktionskurs erstellt wurde, kann also nicht zu einem ET-Schein verwendet werden. Sie kann aber - zumindest theoretisch - als Prüfungsproduktion (in der PMP oder im Nebenfach-Diplom) verwendet werden, wenn der Prüfling eine Dozentin/einen Dozenten findet, die/der diese Produktion "betreut".
- Ob bzw. inwieweit die Erstellung einer Produktion zeitlich nach Beendigung eines Produktionskurses erfolgen kann, muss mit den jeweiligen DozentInnen geklärt werden. In der Regel gelten hier dieselben ad-hoc-Bedingungen wie für andere Arten von ET-Scheinen auch. (Eine zeitlich nachgezogene Produktion entspricht einer "Hausarbeit".)
- Produktionen, die als Drittfach-Leistungsnachweis verwendet werden, setzen einerseits einen Kursbesuch voraus und müssen andererseits unter "prüfungsähnlichen Bedingungen" erbracht werden.
- In der Klausur für das LA Gymnasium und LA Realschulen kann als "Darstellungsaufgabe" eine apparative Produktion erstellt werden. Voraussetzung ist, dass eine prüfungsberechtigte DozentIn bereit ist, eine solche Aufgabe zu stellen.
Abbildung: Arbeitsplatz zum Midirecording in Produktionskursen. (Ute Lahmeyer, neben Axel Kassner und Rolf Seidelmann "Lehrkraft für besondere Aufgaben" in Apparativer Musikpraxis).
Neben Kursen zur allgemeinen Einführung und neben Produktionskursen werden noch weitere apparative Praxis- und Theoriekurse angeboten, deren Besuch nicht durch Prüfungsordnungen vorgeschrieben ist. In den apparativen Praxiskursen (1996 bis 1997/98 mit Themen wie "Physical Modelling", "Die Technik von Techno", "Scratching-Praxis", "Multimedia-Installation in einer Schule", "Das Techno-Museum", "Musik im internet") werden meist spezielle Musiktechnologien vorgestellt und experimentell erprobt. Die theoretischen Kursen (1996 bis 1997/98 mit Themen wie "Einführung in die Akustik etc.", "Hörpsychologische Experimente", "Soundscape & Co.") finden im Studienbereich Musikwissenschaft statt.