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Editorial des Abschlussbereichts
Das DFG-geförderte Projekt Medienkompetenz in der musikpädagogischen Praxis" ging von der These aus, dass Musiklehrer nicht weniger oder mehr, sondern anders medienkompetent sind als ihre Schüler. Kinder und Jugendliche hätten zwar mehr Fertigkeiten im Bedienen gewisser Spiele und Programme, seien aber den Erwachsenen unterlegen, wenn es um die Berücksichtigung der ökonomischen Interessen, um die strukturellen Hintergründe der Medienlandschaft, um längerfristig planvolle Handlungsstrategien und um kreativ-produktive Umgangsweisen mit Medien geht.
Medienkompetenz gilt heute als eine Fähigkeit, die unverzichtbar ist, um den Herausforderungen der modernen Informationsgesellschaft gewachsen zu sein. Während der Begriff "Medienkompetenz" deskriptiv den sachverständigen Umgang mit verschiedenen Medien meint, wird er in der medienpädagogischen Debatte zumeist normativ verwendet. Medienkompetenz ist dabei ein Konglomerat wünschenswerter Teilfähigkeiten, die eine Person im Hinblick auf die Nutzung verschiedener Medien besitzen sollte. Dazu gehören unter anderem
Der in dieser These steckende Optimismus wurde enttäuscht. Zu vielen Musiklehrern fehlen die notwendigen Voraussetzungen für eine pädagogisch sinnvolle andere Medienkompetenz. Musiklehrer bewegen sich in der bunten Medienwelt überwiegend wie Normalbürger und nicht wie Musik-Profis. Sie spalten ihre musikbezogene Professionalität ab vom alltäglichen Umgang mit Medien. Sie leben zwar in puncto Medien nicht hinter dem Mond oder sind als Künstler nicht medien- oder technikfeindlich, nutzen aber andererseits musikbezogene Medien weder privat noch beruflich professionell. Auch das kritische Wissen um Zusammenhänge und Hintergründe ist gering und Kritikfähigkeit wird oft mit Unwissen verwechselt.
Dies ernüchternde Ergebnis wurde in zwei quantitativen Befragungen von insgesamt 236 Personen, einer qualitativen Expertenbefragung und einer laborartigen Fortbildungsreihe gewonnen, die dank finanzieller Unterstützung der Deutschen Forschunsgemeinschaft zwischen Sommer 2000 und Frühjahr 2002 im Fach Musik durchgeführt wurden.
Die Forschungsgruppe formulierte aufgrund der Befragungsergebnisse einige "Handlugsstrategien", die anschließend auf einer informellen Fachtagung diskutiert wordne sind.
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