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Hörpsychologische Experimente

1. Ein Seminar im SS 2005 an der Uni Oldenburg.

2. Ein Workshop bei der Bundesschulmusikwoche 2002 ("Grenzerfahrungen durch MIDI-Files".

3. Eine gedruckte Publikation in der Zeitschrift "Praxis Musikunterricht".


 

"Grenzerfahrungen durch MIDI-Files" bei der Bundesschulmusikwoche 2002

1. Die Beispiele

Setzen Sie sich, falls Sie die Midifiles besitzen möchte, mit mir in Verbindung! Alle Midifiles sind Standard Midifiles (Endung MID). Die Datei hoerpsy.zip (21 KB) enthält alle 12 Midifiles in gepackter Form. Nach Entpacken liegen die Midifiles als MID-Dateien einzeln vor. Die genannten Effekte funktionieren nur auf GM-Soundcards oder entsprechenden Soundmoduln/Synthesizern und die NRPN-Effekte nur auf GS-Soundcards (spezieller Roland-Standard, der in XG-Cards integriert ist).  

Name

Hörpsychologischer Effekt Musikalische Anwendung Weiterführung

01 bach.mid
02noorden.mid

Gestalthören,zeitliche Integration Virtuelle Polyphonie, minimal music, Techno. Hat der Konstruktivismus hörpsychologische Grenzen?

03pitchbend.mid
04gamelan.mid

JND (just noticable difference) Glissando, "Pitchbend", nicht-temperierte Stimmungen, Weltmusik. Wie hört der Mensch Stimmungen? Sinn von Intonationsübungen.
 

05honky.mid
06obertoene.mid

Schwebungen, Obertöne Reine und temperierte Stimmung, Honky-Tonky-Effekt. Binaurale Schwebungen, Gehirnwellensynchronisation, Richtungshören.
 

07verdeck1.mid
08verdeck2.mid

Realer Verdeckungseffekt Orchesterinstrumentation, MP3 (Datenreduktion). Schwerhörigkeit, Party-Effekt. 
 

09sinus.mid
10elise.mid

Virtueller Verdeckungseffekt   Nochmals: Konstruktivismus!
 

11mozart.mid

Klangcharakter von Instrumenten Einschwingvorgang, Soundcard: Speichererplatz. "Fourier ade!"
 

12marusha.mid

Klangfarbe-Tonhöhe-Formant: Verwechslung Klangfarbenmelodie. Elektronische Musik (Techno). Sprechen über Musik.

2. Spezielle MIDI-Befehle, die in den Experimenten verwendet wurden 

Bezeichnung MIDI-Werte dezimal Kommentar
GM-Reset 240, 126, 127, 9, 1, 247 Setzt alle GM-Werte auf default.
GS-Reset 240, 65, 16 (oder ID), 66, 18, 64, 0, 127, 0, 65, 247 Setzt alle GS-Werte auf default.
Pitchbend Range 175+Ch, 101,1, 100,0, 6, 0-15 Data in Halbtonschritten zwischen 0-63 und 63-127. Default = 2. 
Pitchbend 223+Ch, 0-127, 0-127 Bei 1/128-Auflösung nur das erste Daten-Byte. 
Program Change 191+Ch, 0-127 Bei GM: die "Standard-Sounds".
Bank Select 175+Ch, 0, 0-127 Falls Variationen der Program Changes vorhanden, z.B. bei Sinuston.
Panorama 175+Ch, 10, 0-127 0 = links, 63 = Mitte, 127=rechts
NRPN’s   175+Ch = "Controller" 
99, 1 = "non registered parameter"
98, N = der jeweilige Parameter
6, 0-127 die Größe des Parameters
Attack 175+Ch, 99, 1, 98, 99, 6, 0-127 99 = Envelope Attack
Filter Resonance 175+Ch, 99, 1, 98, 33, 6, 0-127 33 = Filter Resonance
Filter Frequency 175+Ch, 99, 1, 98, 32, 6, 0-127 32 = Filter Frequency

Ch = Nummer des MIDI-Kanals, für den der Befehl gelten soll.


Literaturempfehlung von Wolfgang Martin Stroh:

Musikalische Grenzerfahrungen durch Midifiles? Hörpsychologische Experimente im Musikunterricht. In: Computer und Musikunterricht. Sonderheft von "Praxis Musikunterricht", Lugert-Verlag Oldershausen 2000, S. 36-43. (Mit CD-ROM: Midifiles, Audio- und WAV-Material.)   Ferner:

  1. (B)1990. - Midi-Experimente und Algorithmisches Komponieren - Eine Anleitung zum kreativen Programmieren und Komponieren am Computer (=midi-pädagogische Schriftenreihe Band 3). 146 Seiten + Diskette. Verlag: musiklabor Berlin, Berlin.
  2. (B) 1991. - Midi-Experimente und Algorithmisches Komponieren, Band 2. Programme und Projekte für den Musikunterricht und die Musikpraxis (= midi-pädagogische Schriftenreihe Band 6). 154 Seiten + Diskette. Verlag: musiklabor Berlin, Berlin.
  3. (B) 1991. - Microtunes. Synthesizerstimmungen für Musikpraxis, Musikpädagogik und Musikwissenschaft. Software-Paket. 16 Seiten + Diskette. Verlag: Geerdes Midisystems, Berlin.
  4. 1993. - Zus. mit Pape, Jörg: Standard Midifiles - ein didaktisches Plädoyer für eine neue Industrienorm. In: Musik und Unterricht, Heft 23, 11/1993, S. 36-39. Verlag: Friedrich, Seelze.
  5. (B) 1994. - Tonsysteme und Stimmungen hören. Microtuning auf Midi-Instrumenten. Ein Handbuch zum praktischen Experimentieren mit Stimmungen aus aller Welt (= midi-pädagogisache Schriftenreihe, Heft 10). 140 Seiten + Diskette. Verlag: musiklabor Berlin, Berlin.
  6. 1994. - Trance Dance. Heaven's Tears . In: Die Grüne Hefte Nr. 40, Juni 1994, S. 29-38. Verlag: Institut für Didaktik Populärer Musik, Oldershausen. Techno mit SchülerInnen!
  7. 1995. - Algorithmisches Komponieren. Ein Weg zu musikalischer Kreativität und Selbsterfahrung?. In: LOG IN 15, 4/1995, S. 16-21. Verlag: LOG IN GmbH, Berlin.
  8. 1995 - Somewhere Over The Rainbow. 1939 goes Rave. In: Die Grünen Hefte Nr.42, Februar 1995, S. 10-13. Verlag: Institut für Didaktik Populärer Musik, Oldershausen. Techno mit SchülerInnen!
  9. 1995 - Musikpädagogische Maßnahmen gegen den Fetischcharakter des Computers. Zum Konzept des algorithmischen Komponierens. In: Musikpädagogische Forschung, Band 16, hg. von Georg Maas, S. 60-68. Verlag: Die Blaue Eule, Essen.
  10. 1996 - Oxygène IV - ein Techno-Remix. In: Zeitschrift für die Praxis des Musikunterrichts, Heft 46, S. 33-37. Mit Midifile-Diskette und Tonbeispielen auf CD. Verlag: Institut für Didaktik populärer Musik, Oldershausen. Techno mit SchülerInnen!
  11. 1996 - Weltmusik - und Ohren zu? Ein Plädoyer wider den Imperialismus der zwölften Wurzel aus Zwei. In: Musikunterricht heute. Beiträge zur Praxis und Theorie, hg. von Volker Schütz. Verlag: Institut für Didaktik populärer Musik, Oldershausen. Projekte zu Stimmung in der Weltmusik.
  12. 2000 - Virtuell-analoge Synthesizer. Ein workshop zu ihrem Einsatz in der Schule. In: Praxis des Musikunterrichts, Heft 61, 2/2000, S. 40-48. Audiobeispiele und Midifiles auf Hybrid-CD.
  13. 2001 - Das Oldenburger TechnoMuseum - Ein subjektiv-kollektiver Erfahrungsbericht. In: Musikunterricht heute, Band 4, hg. von Jürgen Terhag. Lugert-Verlag Oldershausen, S. 187 und interaktiver Beitrag auf CD-ROM.