Malen mit Musik - Einzelbilder

„Malt einen Baum"
Beschreibt die gemalten Bäume, jedes Bild einzeln. Keine Wertung, keine Deutung.

Protokoll

Diese Stunde teilt sich in zwei große Abschnitte:

• Erste Aufgabe: Malen eines Phantasiebaumes, während im Hintergrund Musik vom Band gespielt wird
• Zweite Aufgabe: Beschreibung jedes einzelnen Bildes ohne Wertung oder Deutung durch die anderen KursteilnehmerInnen

Malen eines Phantasiebaumes

• Material: Tusche oder Buntstifte, DIN A3-Papier
• Musik: Robert Schumann: Symphonie B-Dur op.38, „Frühlingssymphonie", 1. Satz

 Die KursteilnehmerInnen wählen ein Material und setzen sich einzeln an einen Tisch

Anmerkung:

• Während vor der Aufgabenstellung eine gespannte Erwartungshaltung entsteht, fangen danach bei Musikbeginn fast alle sofort an zu malen.
• Jede/r ist auf sich, die Musik und das Malen konzentriert.
• Es entsteht eine ruhige, konzentrierte Stimmung, die durch die Musik getragen wird.
• Es entstehen sehr unterschiedliche Phantasiebäume, in Größe, Gestalt und Farben.
• Während die einen die Impulse aus der Musik in das Bild einbringen, nehmen andere die Musik als tragenden Hintergrund wahr.
• Einige malen auch, nachdem die Musik nicht mehr zu hören ist, für kurze Zeit weiter.

Ziele:

• Es kann alleine, in Zweiergruppen oder auch in Kleingruppen nach Musik gemalt werden.
• Malen nach Musik ist eine Kombination musiktherapeutischer und gestaltungstherapeutischer Arbeitsweisen.
• Malen ist Selbstwahrnehmung
• Erweiterung des Handlungsraumes in Richtung des individuellen Ausdrucks innerer Positionen wie auch in Richtung sozialer Interaktion
• Das entstehende Bild gilt als vermittelndes Objekt.
• Dem Bild darf kein ästhetischer Stellenwert beigemessen werden.
• Thematische Vorgaben werden zu Beginn häufig als hilfreich empfunden, es kann aber auch ohne Vorgabe frei „improvisiert" gemalt werden.
• Die Hintergrundfunktion der Musik ist eine emotionale Stimulierung.
• Die Bildbeschreibung hat einen mindestens gleichwertigen Stellenwert wie das Malen selbst. Es ist eine Wahrnehmungsschulung. Für denjenigen, der das Bild gemalt hat, bedeutet die Bildbeschreibung durch den anderen, dass er/sie wahrgenommen wird.

 Zur Bildbetrachtung werden die Tische an den Rand gestellt und die Bilder in die Mitte gelegt.

 Anmerkung:

• Während jedes einzelne Bild beschrieben wird, sollte sich der/diejenige zurückhalten, der/die das Bild gemalt hat. Jede/r wird anschließend gefragt, ob er/sie sich im Gesagten wiederfindet.
• Alle sind wieder sehr ruhig und betrachten konzentriert die Bilder.
• Beschreibung, keine Wertung!
• Ein Bild kann kurz Gefühle darstellen, ist aber immer nur eine Momentaufnahme; man sollte daher hierbei keine weitreichenden psychoanalytischen Rückschlüsse ziehen.