7. Malen zu/nach Musik. Zweierbild/Viererbild
Aktivität
Auf dem Tisch liegt ein DinA3-Blatt, das in der Mitte geteilt ist, wobei die Teilungslinie eine Öffnung hat ("Durchgang").
Zwei Teilnehmer sitzen sich gegenüber, jeder wählt eine Farbe. Jeder beginnt auf seiner Seite zu malen.
Aufforderung: Im Verlauf des Malens könnt Ihr Euch gegenseitig "besuchen"!
Die Musik wird von der Gruppenleiterin (oder Kursteilnehmern) improvisiert - oder Musik .
Auf dem Tisch liegt ein DinA3-Blatt, um den Tisch sitzen 4 Teilnehmer/innen. Das Blatt ist leer.
Die eingespielte Musik (Gabriel Faures Dolly Suite op.56,eigentlich 6-sätzig, hier aber nur in 4 Sätzen) hat 4 Teile.
Bei jedem Teil wird das Blatt um 90 Grad gedreht.
Ziele, Stichworte zu Malen nach Musik/Zweierbild
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Protkoll
Teil 1 Zweierbild
Beobachtung: einige Maler/innen blieben sehr lange "Zu Hause" (in ihrem Teil des Blattes), gestalteten ihre Seite. (Aufgrund der Farben ließ sich erkennen, wer wie oft "nicht zu Hause" gezeichnet hatte.)
Auch Formen malen wie Sonne, Engel, Hundepfoten.
Manche haben sich sehr auffällig besucht, andere ehern schüchtern.
Reflexion/Feedback:
Eine Malerin sagte: "Die Grenze war mir unwichtig, der Zusammenhang war wichtig." (Diese Malerin bleib fast nur auf ihrer Seite.)
"ich bin sehr schnell rüber gegangen, weil ich die kleinere Hälfte hatte".
Teil 2 Viererbild Ausführliches Beobachtungesprotokoll:
Im allgemeinen kann man feststellen, daß sofort mit Beginn der Musik eine plötzliche, aber sehr entspannte Stimmung im Raum aufkam. Alle waren sehr ruhig und absolut mit ihren Werken beschäftigt. Einen großen Stellenwert mag hierfür wohl die Musik eingenommen haben. Die gesamten Gruppen waren sehr konzentriert damit beschäftigt, meist passend zur Musik, zu arbeiten. Dennoch schienen alle sehr entspannt. Hier und da konnte man dem Rhythmus der Musik angepasste Malbewegungen sehen und spüren, wie die Musik auf alle wirkte.( Einige legten, der beruhigenden Stimmung der Musik zur Folge, ihre Köpfe leicht schräg, oder nahmen sonst irgendeine relaxte Körperhaltung ein. )
Auffällig war, obgleich die meisten miteinander und nicht getrennt arbeiteten, viele nicht wagten, die Linien oder gezeichneten Formen des anderen zu durchziehen, oder mit seinen Linien zu stören".
Man einigte sich auf ein gemeinsames Malen, aber mit Respekt" vor den Ideen / Gefühlen des Gegenüber. Im letzten Drittel der Malphase war auch zu beobachten, daß manche miteinander zu spielen begannen. Augenkontakt und Kommunikation wurde hergestellt. Spätestens jetzt war das Malen eine gemeinsame Sache.Als die Musik beendet wurde und somit auch der Malvorgang abgeschlossen war, herrschte für einige Sekunden eine entspannte Ruhe. Die Seminarteilnehmer begannen aus der kreativen Phase herauszukommen, um anschließend reflektiv auf die Bilder, sowie auf das Empfundene beim Malen einzugehen. Hierfür wurde ein Stuhlkreis arrangiert, in dem sich jede Zweiergruppe mit ihrem Bild einfand.
Jede Gruppe sollte nun zunächst sein Bild vorstellen, erzählen, wie es zustande kam, was man dabei empfunden hat u.ä. Hier fielen Aussagen wie: Es hat viel Spaß gemacht, vor allem das Hineindringen in die Malerei des Anderen." Diese Empfindungen konnte andere Seminarteilnehmer wiederum nicht teilen. Sie sagten aus, daß sie es als äußerst unangenehm empfunden hätten, über die Striche des Gegenübersitzenden hinauszumalen. Es wurde angemerkt, daß man bei unterschiedlichen Abschnitten dieselben Dinge gemalt hat, man also auch auf das Gemalte des anderen geachtet hat, es imitiert hat. Es wurde auch angemerkt: Sie war dominanter als ich."
Dennoch wird von fast allen Gruppen gesagt, daß sie ein gemeinsames Werk" geschaffen haben. Es wird erwähnt, daß man anfangs noch für sich gemalt hat, ohne auf den Gegenüber einzugehen. Im Laufe des Stückes begann man dann aber recht schnell mit der Kommunikation. Es wurde von gegenseitigen Impulsen gesprochen, die man sich gegeben hat. Es wurde aber auch angemerkt, daß es Missverständnisse gab. Bei 2 Gruppen sind jeweils 2 Einzelbilder entstanden. Hier wurde überhaupt nicht in den Bereich des Anderen hineingemalt. Man war voneinander abgegrenzt".
Anzumerken sei noch, daß von den 9 entstandenen Bildern 7 durch abstrakte Formen und Muster geprägt waren und 2 Bilder vor allem gegenständliche Dinge darstellten (Strichmännchen, Boote, Palmenstrand, u.ä.)