77. Malen zu/nach Musik. Zweierbild/Viererbild

Aktivität

Die Musik wird von der Gruppenleiterin (oder Kursteilnehmern) improvisiert - oder Musik .

Ziele, Stichworte zu Malen nach Musik/Zweierbild
  • Kommunikationsstrukturen aufbauen
  • Prozess steht über dem Produkt
  • nonverbaler Kontakt kann verbalen Kontakt fördern
  • Themen, die der Sprache schwer zugänglich sind, können bearbeitet werden
  • Einsatz bei Menschen mit Sprachstörungen, Sprachbehinderung, Paar- und Familientherapie

Protkoll

Teil 1 Zweierbild

Reflexion/Feedback: 

Teil 2 Viererbild Ausführliches Beobachtungesprotokoll: 

Im allgemeinen kann man feststellen, daß sofort mit Beginn der Musik eine plötzliche, aber sehr entspannte Stimmung im Raum aufkam. Alle waren sehr ruhig und absolut mit ihren Werken beschäftigt. Einen großen Stellenwert mag hierfür wohl die Musik eingenommen haben. Die gesamten Gruppen waren sehr konzentriert damit beschäftigt, meist passend zur Musik, zu arbeiten. Dennoch schienen alle sehr entspannt. Hier und da konnte man dem Rhythmus der Musik angepasste Malbewegungen sehen und spüren, wie die Musik auf alle wirkte.( Einige legten, der beruhigenden Stimmung der Musik zur Folge, ihre Köpfe leicht schräg, oder nahmen sonst irgendeine relaxte Körperhaltung ein. )

Auffällig war, obgleich die meisten miteinander und nicht getrennt arbeiteten, viele nicht wagten, die Linien oder gezeichneten Formen des anderen zu durchziehen, oder mit seinen Linien zu „stören". Man einigte sich auf ein gemeinsames Malen, aber mit „Respekt" vor den Ideen / Gefühlen des Gegenüber. Im letzten Drittel der Malphase war auch zu beobachten, daß manche miteinander zu spielen begannen. Augenkontakt und Kommunikation wurde hergestellt. Spätestens jetzt war das Malen eine gemeinsame Sache.

Als die Musik beendet wurde und somit auch der Malvorgang abgeschlossen war, herrschte für einige Sekunden eine entspannte Ruhe. Die Seminarteilnehmer begannen aus der kreativen Phase herauszukommen, um anschließend reflektiv auf die Bilder, sowie auf das Empfundene beim Malen einzugehen. Hierfür wurde ein Stuhlkreis arrangiert, in dem sich jede Zweiergruppe mit ihrem Bild einfand.

Jede Gruppe sollte nun zunächst sein Bild vorstellen, erzählen, wie es zustande kam, was man dabei empfunden hat u.ä. Hier fielen Aussagen wie: „Es hat viel Spaß gemacht, vor allem das Hineindringen in die Malerei des Anderen." Diese Empfindungen konnte andere Seminarteilnehmer wiederum nicht teilen. Sie sagten aus, daß sie es als äußerst unangenehm empfunden hätten, über die Striche des Gegenübersitzenden hinauszumalen. Es wurde angemerkt, daß man bei unterschiedlichen Abschnitten dieselben Dinge gemalt hat, man also auch auf das Gemalte des anderen geachtet hat, es imitiert hat. Es wurde auch angemerkt: „Sie war dominanter als ich."

Dennoch wird von fast allen Gruppen gesagt, daß sie ein gemeinsames „Werk" geschaffen haben. Es wird erwähnt, daß man anfangs noch für sich gemalt hat, ohne auf den Gegenüber einzugehen. Im Laufe des Stückes begann man dann aber recht schnell mit der Kommunikation. Es wurde von gegenseitigen Impulsen gesprochen, die man sich gegeben hat. Es wurde aber auch angemerkt, daß es Missverständnisse gab. Bei 2 Gruppen sind jeweils 2 Einzelbilder entstanden. Hier wurde überhaupt nicht in den Bereich des Anderen hineingemalt. Man war voneinander „abgegrenzt".

Anzumerken sei noch, daß von den 9 entstandenen Bildern 7 durch abstrakte Formen und Muster geprägt waren und 2 Bilder vor allem gegenständliche Dinge darstellten (Strichmännchen, Boote, Palmenstrand, u.ä.)