Seminar Klezmermusik - Folklore, Weltmusik, Holocaustpädagogik

Zur Downloadseite der Seminarmaterialien

Zur (kompletten) Klezmerseite.


Kommentar/Beschreibung:
Unter "Klezmermusik" fasst man heute fast alle Formen von Musik zusammen, die irgendwie einen jüdischen/jiddischen Ursprung oder Bezug haben. Ausnahmen sind die synagogale Musik und Jüdische Kunstmusik. Klezmermusik war ursprünglich eher weltliche Unterhaltungs- und Volksmusik, eng verknüpft mit jiddischen Volksliedern, geriet dann in den USA zu einer Weltmusik-Vorform (Jewish Swing etc.) und erlebte in den 1970er Jahren ein Revival, das der Klezmermusik dann endgültig die Weltmusik-Szene erschloss. In Deutschland hat Klezmermusik einen besonderen Bezug zum Judentum, weil hierzulande jiddische Lieder vor der Begegnung mit amerikanischer Klezmermusik als politische Lieder praktiziert wurden. Ausgehend von einem Oldenburger Forschungsprojekt wurde daher Klezmermusik in einem besonderen Ansatz von "Holocaustpädagogik" verwendet.
Andererseits firmieren inzwischen unter "Klezmermusik" auch musikalische Projekte, die nicht mehr einen explizit jiddischen oder jüdischen Bezug haben (siehe die Zitate unter "Definitionen"). Die Grenzen zu Jazz/Free Jazz, Balkan-Beat, Russendisko, Gipsy-Musik, Tango, Funk, Hip-Hop und Disko aber auch (in Israel) Schlager, Blues, Folksong und Filmmusik fließen. Insgesamt kann am Phänomen Klezmermusik die Globalisierung von Musik über mehr als 100 Jahre hinweg studiert und er-hört werden. Da dem Judentum ein Jahrtausende alter Migrationshintergrund einbeschrieben ist, ist Klezmermusik eine genuine Migrantenmusik und auch insofern das Studium der Klezmermermusik für die aktuelle Diskussion um Deutschland als Migrationsgesellschaft interessant.

 
 

Teilnehmende:
Der Kurs wird im Bachelor/Basiscurriculum/Musikwissenschaft als Vertiefungsseminar angeboten; ferner auch im Bachelor/Aufbaucurriculum/Musikwissenschaft im Bereich "Musiken der Welt".

Lernorganisation:
Bei Interesse kann parallel zum Seminar (Do 9-10 Uhr) eine Klezmer-Band gebildet werden.

 

 

Modulprüfungen:
Für Studierende im Basiscurriculum (mus 031): Referat und schriftliche Ausarbeitung (Portfolio Nr. 6 und 7, relevant für die Note). Für Studierende im Aufbaucurriculum gehört dieser Kurs zu "Musiken der Welt" (AM 3d bzw. mus 261): entweder Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder Mündliche Prüfung. (Nicht möglich sind: Klausur, Hausarbeit.) Ausführliches Info-Papier hier!

Referatthemen (Vorschläge und Hinweise (als pdf-Download)

Literaturempfehlungen - Notenempfehlungen - Literatur und Noten im Handapparat der Bibliothek (pdf-Download der kommentierten Literatur- und Notenauswahl)


Ablauf- und Themenplanung: hier klicken! (pdf-Download)
(Achtung: dieser Plan ist vorläufig und soll nur eine ungefähre Ahnung von den Inhalten vermitteln, die im Seminar behandelt wereden.)