Es gibt heute viele Klangliegen, wie ich sie 1994 in meinem "Handbuch New Age Musik" beschrieben habe. Hans-Peter Klein hat die ersten Liegen in den 80er Jahren gebaut, alle Saiten waren auf einen Ton im Stile der "Sandawa-Monochorde" - in memoriam Joachim Ernst Berendt! - gestimmt. Die Liege sah wie ein einfacher Tisch aus, auf den eine Person gelegt wurde, während der Musiker unterhalb des Tisches die Saiten strich. Reinhard Schimmelpfeng hat eine solche "Klangmassage" in der Fernseh-Show "Geld oder Liebe" von zur Lippe vorgeführt und dazu seinen wunderschönen Obertongesang angestimmt. Er erhielt darauf hin einige tausend Zuschriften.
Die Oldenburger Klangliege
Zu den prominentesten musiktherapeutischen Erforschern der "Klangtherapie" gehört Wolfgang Strobel , der- umgeben von einem großen Schülerkreis - "klanggeleitete Trance" praktiziert, lehrt und erforscht. (Hier kann man wirklich von Forschung sprechen. Denn Strobel führte über die Klangwirkung Buch und publizierte darüber sehr sorgfältig.) Einer seiner Schüler, Christoph Linhuber, hat mir "meine" Klangliege gebaut: ein wunderschönes Instrument, das keine geradlinigen Bauteile besitzt und dessen Saiten auf die ersten 4 Obertöne eines "Sonnentons" gestimmt sind. enauer: neben einer seht tiefen Basis-Saite (ungefähr Contra-Cis) gibt es 9 Saiten der 1. Oktave (= 2. Oberton der Basis, ungefähr großes Cis), 0 Saiten der Quint (= 3. Oberton der Basis, ungefähr großes Gis), 17 Saiten der 2. Oktave (= 4. Oberton der Basis, ungefähr kleines Cis) sowie 5 Tampura-Saiten, die die Stimmungen der anderen Saiten verdoppeln. Das Instrument ist zur "Klangmassage" und auch als Konzert-Instrument geeignet, da der Klang stark vom Musiker gestaltet werden kann: Hörbeispiel!.
Im Gegensatz zu den weit verbreiteten Erfolgsmeldungen zur Klangmassage auf Klangliegen und der häufigen Verknüpfung von Verkaufs- oder Dienstleistungsangeboten mit solchen Meldungen wird meine Klangliege zu einer wissenschaftlich begleiteten Klangmassage und Klangwirkungsforschung eingesetzt. Es gibt bei mir keine Vorab-Erfolge, keine Wirkungs-Suggestion und kein Verkausfinteresse, auch kein Sendungsbewusstsein oder ein Bedürfnis, der Menschheit endlich vollständig zu helfen. .
In der Tat: nicht alle Menschen empfinden eine Klangmassage rundum als angenehm, gewisse Schmerzpatienten brechen sogar die Klangmassage ab, da ihr Kopf dröhnt, andere kommen von Verspannungen, die sie spüren, nicht los. Dies besagt nicht, dass nicht die meisten Menschen eine Klangmasseg sehr genießen - aber im strengen Sinne gesunden tun nur die allerwenigstens. Es verdichtet sich bei mir der Eindruck, dass eine Klangmassage beispielsweise vor einer Vojta-Therapie gut tut ("öffnet") und ein geeigneter Gersprächsanlass ist.
Andererseits konnten wir (und die spezialisierten Ärzte) bei bestem Willen im EEG keinerlei signifikanten Effekt feststellen. Kleine Entspannungseffekte gab es, aber dies reicht nicht aus, um der Klangmassage einen Spezialeffekt zuzuschreiben. Dies Ergebnis kann man aber auch positiv werten: die moderne Elektromedizin kann offensichtlich evidente Alltagserlebnisse nicht immer widerspiegeln. Der Mensch und sein Nervensystem (insbesondere das Gehirn) sind kein Computer oder Robotter.
Wer Interesse an einer nicht-vorbelasteten Erforschung von Klangmassagen auf einer besonders schönen und musikalischen Klangliege hat, der ist bei mir richtig. Alle Menschen, die schon von Anfang an an die mystische Heilkraft der Musik glauben, sollten eine andere Internetseite besuchen und eine andere Adresse angehen. Man tut, so meine Überzeugung, der Musik keinen guten Dienst, wenn man ihr Heilkräfte zuschreibt, nur weil man als Laie emotional von Musik berührt ist und dabei nicht weiß, wie einem geschieht. Zur "Heilung durch Musik" bedarf es stets der Menschen, der musikalischen und der heilenden Tätigkeit. Dies schließt einen professionellen Musiker, einen Arzt und den aktiven und aufgeklärten Patienten mit ein.
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